Eduard Melkus geboren am 01.09.1928 in Baden/Niederösterreich. Begann mit 5 Jahren Klavier und mit 6 Jahren den Geigenunterricht. Lehrer: Hans Siebert, Jaro Schmied. Ab 1943 an der Wiener Musikakademie bei Prof. Ernst Morawec (Violine und Viola) und von 1951 bis 1953 Musikwissenschaft bei Erich Schenk, an der Universität Wien. Weitere Violinstudien bei Firmin Touche (Paris). Abschluss in Wien 1953. Spätere wichtige Beeinflussung: Alexander Schaichet (Zürich), Peter Rybar (Winterthur), wichtigster Lehrer in der historischen Musik Josef Mertin (Wien). Neben der Studienzeit (1948-1953) Konzertmeistererfahrung im Bad Gasteiner Kurorchester unter Hans Schneider. 1953-1955 an der Zürcher Tonhalle Solobratschist. 1957 1. Geiger beim Luzerner Festspielorchester und im Winterthurer Orchester.

1958 Berufung als Professor an die Wiener Musikakademie wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 Violine, Barockvioline, Viola und historische Aufführungspraxis lehrte. Zusätzlich übernahm er 1982 die Leitung des Instituts für „Wiener Klangstil“. Ab 1971 verschiedene Gastprofessuren in den USA. 1948 im Kreis von Josef Mertin begannen Melkus mit seinem Kollegen, Alfred Altenburger, Alice Hochfellner und Nikolaus Harnoncourt ein Studium der Kunst der Fuge von J:S Bach di unter dem Titel „Wiener Gambenquartett“ zur Aufführung kam. Ein Jahr später folgten die vierstimmigen Fantasien von H. Purcell. 1952 angeregt durch Josef Mertin, gründete er mit Karl Scheit und Gustav Leonhardt die „Schola Antiqua Wien“, aus der 1965 die „Capella Academica Wien“ hervorging.

Er beschäftigte sich in frühen Jahren mit den Vorläufern und Varianten der Violine, der “Lira da Braccio“ oder der „Viola d’amore“ und widmete sich intensiv der Erforschung der Entwicklung der freien Auszierung der Musik des frühen 18. Jahrhunderts Eduard Melkus spielte neben anderen auf einer Violine von  Amati von 1679. Solistenkarriere seit 1944 neben den Standardkonzerten Beethoven, Brahms und Mozart A-Dur und D-Dur, Violinkonzert von Berg mit Bruno Maderna, Reger Violinkonzerte mit Robert Heger, Violinkonzert von Egon Wellez, (für Eduard Melkus komponiert). Zugleich auch Spezialisierung auf historische Instrumente. Bach Solosonaten, Bach Sonaten mit Cembalo (mit Isolde Ahlgrimm und Huguette Dreyfus), Mozart Violinsonaten mit Paul Badura Skoda und Luciano Ceroni. Händel Sonaten mit Karl Scheit, Laute und August Wenzinger, Gambe. H.I. Biber Rosenkranzsonaten mit Paul Angerer und Rudolf Scholz u.a.

Als Klavierpartner genoss er die Freundschaft von Paul Badura Skoda, Jörg Demus, Leonard Hokanson, Hans Kann, Hans Graf, Eduard Mrazek. Als Orgel Freunde: Hans Heiller, Hans Haselböck, Rudolf Scholz, Lionel Rogg. Cembalisten Freunde und Partner waren auch Zuzana Ruzickova, Ingrid Haebler,  Lionel Salter, Trevor Pinnock, Wolfgang Gabriel und nicht zuletzt die großartige Musikerin Vera Schwarz die sowohl am Cembalo als auch am Hammerklavier eine hochgeschätzte Partnerin war.

Daneben einige wichtige Musikwissenschaftliche Arbeiten: Buch „Die Violine“ Schottverlag 5. Auflage, in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Ergänzung der Quadrupel Fuge aus Bachs „Kunst der Fuge“.

Trippelkonzert A-dur in drei Sätzen für Violine, Viola und Cello von Mozart (beide Verlag Doblinger Wien).

Violinkonzert Nr. 2 C-Dur von Ludwig van Beethoven.

Zahlreiche Aufsätze zur Aufführungspraxis usw.

Melkus hat zahlreiche Schallplattenpreise erhalten und wurde mit dem österreichischen Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

 

Melkus war seit 1952 mit Marlis geb. Selzer (gest. 2017) verheiratet. Aus dieser Ehe stammten 4 Kinder, Zahlreiche Enkel und Urenkel. Er in 2. Ehe mit Eri

Melkus-Ota verheiratet, Geigerin und Konzertmeisterin der Capella Academica.